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ra-Zeichen
Über dem f steht das Zeichen für -ra. Es steht für die zwei letzten Buchstaben des Wortes, hier ist also frá („von, aus”) zu lesen.
er-ZeichenDas Zeichen über dem v steht für er, zuweilen steht es jedoch nur für e. Hier ist hverr („wer, jeder”) zu lesen oder hver in moderner isländischer Rechtschreibung.
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ok-Zeichen
Die gängige Art des ok-Zeichens, das von der Form her wie ein z aussieht. Die Konjunktion ok („und”) wird im Neuisländischen og geschrieben.
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Kleine n-Kapitale
Die kleine n-Kapitale steht für Doppel-n. Hier ist daher das Wort einne zu lesen oder einni (Dat.Sg.fem. von „ein“) in moderner isländischer Rechtschreibung.
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ur/yr-Zeichen
Das Zeichen über dem f steht für ur oder yr. Der Buchstabe f zusammen mit diesem Zeichen bezeichnet sehr oft fyrir („für”) oder fyrr („früher”), so wie es hier der Fall ist.
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ui/vi-Zeichen
Der Buchstabe q steht hier für einen k-Laut. Anschließend ist der Buchstabe aus dem Spezialzeichen einzusetzen und man erhält das Wort quislina oder kvíslina („den Flussarm“).
at-Abkürzung
Die Schleife am oberen Schaft des þ steht für die zwei Buchstaben a und t. Hier ist also þat („das”) bzw. það in moderner Rechtschreibung zu lesen.
ar-Zeichen
Das Zeichen über dem þ steht für -ar, hier ist daher das Wort þar („dort”) zu lesen.
Nasalstrich
Der Strich über dem e ist ein sogenannter Nasalstrich, der für einen Nasal steht. Er kann sowohl m als auch n bezeichnen und manchmal (abhängig vom Wort) auch einen zusätzlichen Vokal. Hier steht der Nasalstrich für das m im Wort heimillt („zulässig, berechtigt“) oder heimilt in moderner isländischer Rechtschreibung.
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an-Ligatur
Ein Beispiel für eine Ligatur: a und eine kleine n-Kapitale sind miteinander verschmolzen. Da kleine Kapitale für doppelte Konsonanten benutzt werden (nn), ist hier þann („diesen”) zu lesen.
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Abkürzung für hann
Das Wort hann („er”) wurde, wie hier zu sehen ist, im Mittelalter mit einem Querstrich durch die obere Hälfte des Schafts des h abgekürzt. Für andere Formen des Pronomens wurde diese Kontraktion einfach um die Endung erweitert: Bei der Genitiv-Fom hans („sein”) wurde das s hinten angefügt und bei der Dativ-Form honum („ihm”) wurde ein m hinter die Abkürzung gesetzt.
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Abkürzung für lande/landi
Das Wort lande (Dat. von „Land”) wurde ziemlich häufig auf diese Weise abgekürzt; das e ist heute im Neuisländischen ein i. Für den Genitiv lands („Lands“) verwendete man die gleiche Abkürzung, nur mit einem s am Ende.
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Abkürzung für maðr/maður
Das Wort maðr („Mann, Mensch”) wird sehr oft auf diese Weise abgekürzt. Andere Formen des Wortes werden oft auf ähnliche Weise dargestellt. Beim Dativ manni wird ein i über das m gesetzt und beim Genitiv manns entweder ein z oder ein s. Der Plural menn wird durch einen Nasalstrich über einem m bezeichnet und der Dativ Plural mönnum mit einem Nasalstrich über mm. Die Form maðr, ohne u in der Endung, ist die ältere. Die meisten Worte, die heute auf –ur enden, wurden früher ohne u geschrieben (und gesprochen).
Abkürzung für eigi
Die Abkürzung eg mit einem Querstrich darüber ist die gängige Schreibung des Wortes eigi, sowohl wenn es „nicht” bedeutet als auch wenn es eine Form des Verbs eiga („besitzen, sollen”) darstellt, wie es hier im Text der Fall ist.
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Abkürzung für eða
Die Konjunktion eða („oder”) wurde zuweilen auf diese Art abgekürzt.
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Abkürzungen für síno/sínu
Das Wort síno („seinem”) wird hier abgekürzt, indem der letzte Buchstaben über das s geschrieben wird. Die alte Endung o ist heute im Neuisländischen ein u.
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Abkürzung für mannz/manns
Das Wort mannz oder manns (Gen. von „Mann“) wird sehr häufig auf diese Art abgekürzt. Ähnliche Abkürzungen gibt es auch für andere Formen des Wortes: Beim Nominativ maðr wird ein r über ein m gesetzt, beim Plural menn ein Nasalstrich über ein m und beim Dativ Plural mönnum ein Nasalstrich über mm.
Abkürzung für skal
Diese Abkürzung für das Wort skal („wird, soll”), sl mit einem Schrägstrich, war jahrhundertelang sehr gängig. Hier wird ein Schaft-s benutzt, das einem f ohne Querstrich ähnlich sieht.
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Abkürzung für til
Diese Abkürzung des Wortes til (”zu, nach”), ein i über einem t, benutzte man jahrhundertelang sehr häufig.
ð mit schrägem Schaft und Schlaufe
Eine von vielen ð-Formen.
Schaft-s
Das Schaft-s war die gängigste s-Form und gleicht einem f ohne Querstrich in der heutigen Schrift. Ein rundes s, wie es heute benutzt wird, wurde für Doppel-s verwendet und in Abkürzungen, wo ein hochgestellter Buchstabe (z.B. a, o oder u) über dem s stand.
r-Rotunda
Eine r-Form. Diese Art von r wurde zuerst nach bauchigen Buchstaben benutzt, wie o, b, d, ð und g, aber mit der Zeit wurde diese r-Form an vielen anderen Stellen verwendet.
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Durchgestrichenes ö
ö mit einem schrägen Strich durch den Bauch wie das dänische ø. Es wurde gewöhnlich dort verwendet, wo im heutigen Isländisch ein e ist, ö > e, z.B. kömr > kemr. Eines von vielen ö-Zeichen im Altisländischen.
i statt j
i wurde jahrhundertelang dort geschrieben, wo im Neuisländischen j steht.
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d mit gebogenem Schaft
Eine Art von d, der Schaft ist so sehr gebogen, dass er durch das vorangehende l reicht.
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f-Form
Diese Form gleicht dem lateinischen f, wie es heute benutzt wird, der Schaft reicht jedoch unter die Linie.
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Schleifen-/Häkchen-o
Gängiges Zeichen für ö, eine Schleife wird von links nach rechts aus dem o gezogen.
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Angelsächsisches v
Eines der Zeichen, die aus dem englischen Alphabet kamen, sieht aus wie ein spiegelverkehrtes Ypsilon.
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ð mit gebogenem Schaft und Querstrich
Eine von vielen ð-Formen.
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o für u in Endungen
In alten Texten wird oft o am Ende eines Wortes geschrieben, wo man im Neuisländischen u schreibt. Hier muss man ero lesen bzw. neuisländisch eru.
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q als Zeichen für k
In alten Manuskripten findet man oft die Schreibung q für k vor v oder u. Hier ist ein Beispiel dafür zu sehen im Wort quisl (“Flussarm”) oder kvísl in neuisländischer Schreibung.
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c/k am Ende eines Wortes
In alten Handschriften findet man oft c als Zeichen für k, hier steht das Wort ok („und”), geschrieben oc, mit einem k am Ende des Wortes; im Neuisländischen wird diese Konjunktion og geschrieben. Weitere Worte haben die gleiche Veränderung erfahren, so wird mjök („sehr”) heute mjög geschrieben.
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e für i in Endungen
In alten Texten findet man oft e in Endungen, in denen im Neuisländischen i steht, hier ist lande („Land“ Dat.Sg.) zu lesen oder landi in neuisländischer Schreibung.
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u oder v
Oft wurden die Buchstaben u und v abwechselnd für einander gebraucht, manchmal gemäß bestimmter Regeln, aber auch unregelmäßig. Hier steht das Wort huala („Wale” Gen.Pl.), das im Neuisländischen hvala geschrieben wird.
c für k
In alten Handschriften findet man oft c als Zeichen für k, hier im Wort fisca („Fische”, Gen.Pl.), das heute fiska geschrieben wird.
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t am Wortende
Hier wird das Wort gefit („gegeben”) mit einem t am Ende geschrieben, im Neuisländischen schreibt man es hingegen gefið. Weitere Wörter haben dieselbe Veränderung durchgemacht, þat („es, das”) z.B. wird heute það geschrieben.
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u-Einschub
In alten Texten wurde nur in den seltensten Fällen -ur in den Endungen geschrieben, wo man es im Neuisländischen verwendet, sondern nur -r. Hier steht viðr („Holz”) oder viður in neuisländischer Schreibung.
i für j
Die Präpositionen á („an, auf, nach”) und í („in”) wurden manchmal direkt an das Wort angefügt, bei dem sie standen. Hier steht afioro (“am Strand, bei Ebbe”), in neuisländischer Schreibung á fjöru.
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Akut über Vokalen
Es ist wichtig sich beim Lesen bewusst zu machen, dass es keine festen Regeln dafür gibt, wie Akute über Vokale gesetzt werden. Hier steht das Wort tré („Baum, Holz”) mit einem Akut, aber es könnte genausogut tre stehen für das gleiche Wort.